Frei-Sein – Der Weg aus der Enge

Sep 12, 2025
Frei Sein Titelbild

Frei-Sein – Der Weg aus der Enge in ein gelebtes Leben

Ein Essay über Traumamuster, Körperintelligenz und die Freiheit, die du schon bist.

 

Einleitung: Die stille Sehnsucht nach Freiheit

Freiheit ist kein Konzept. Sie ist auch kein Ort, an dem wir irgendwann ankommen, wenn alles „endlich stimmt“.
Freiheit ist ein Raum, der sich in uns öffnet – wenn wir erkennen, wie sehr wir ihn oft selbst verschlossen halten.

Und gerade weil wir diese Sehnsucht in uns tragen, berührt uns das Thema so tief.
In unserer Arbeit – ob in Retreats, Einzelbegleitungen oder eigenen Prozessen – begegnen wir immer wieder dieser Frage:

Wie finde ich in mir das, was wirklich frei ist – auch wenn mein Leben eng, schwer oder unsicher wirkt?

Die Antwort ist überraschend einfach – und gleichzeitig radikal ehrlich.

Enge als Normalzustand – Warum wir uns an Unfreiheit gewöhnt haben

Wir alle haben gelernt, uns an Enge zu gewöhnen.
Nicht, weil wir sie lieben – sondern weil unser Körper sie als sicher abgespeichert hat.
Ein zu lautes Zuhause, emotionale Vernachlässigung, Leistungsdruck, Angst vor Bewertung – all das formt ein inneres Nervensystem, das Enge für normal hält.

In der Traumaforschung ist gut belegt:

Das autonome Nervensystem reagiert auf Unsicherheit mit Erstarrung oder Überanpassung – nicht, weil wir schwach sind, sondern weil wir leben wollen.

Diese Enge fühlt sich irgendwann nicht mehr wie ein Problem an, sondern wie „ich“.
Aber etwas in dir weiß:

Da ist mehr.
Da ist ein anderes Leben möglich.

Freiheit beginnt nicht mit dem Weggehen – sondern mit dem Wahrnehmen

Viele denken:
„Wenn ich den Job kündige, bin ich frei.“
„Wenn ich endlich Geld habe, bin ich frei.“
„Wenn ich das Trauma los bin, dann…“

Aber so beginnt es nicht.

Frei-Sein beginnt dort, wo du aufhörst, gegen deine Enge zu kämpfen – und beginnst, sie aus der Weite zu spüren.

In unserer Körperarbeit sehen wir das immer wieder:
Eine Schulter, die jahrelang verspannt ist, kann nicht aktiv loslassen.
Aber wenn der ganze Körper atmen darf – wenn andere Stellen Entspannung erfahren –, beginnt sie plötzlich von selbst weich zu werden.

So ist es mit deinem Leben auch.

 "Nicht das Leben muss sich ändern, damit du frei bist – sondern deine Wahrnehmung verändert, wie du das Leben erfährst." 

Übung: Wo ist gerade Freiheit in deinem Leben?

Setze oder lege dich hin.
Schließe deine Augen.
Spüre in deinen Körper.

Und frage dich:

  1. Wo ist es gerade weit – innerlich oder äußerlich?
  2. Gibt es einen Moment, ein Gefühl, einen Menschen, bei dem du freier atmest?
  3. Wie fühlt sich das an – und wohin zieht dich diese Weite?

Bleib da. Lass dich nicht vom Problem fesseln.
Vertraue: Wenn du das, was schon frei ist, stärkst – zeigt sich der nächste Schritt von selbst.

Neuroplastizität: Das Gehirn verändert sich durch Erfahrung. Jeder Moment, in dem du in Weite gehst, bahnt neue Wege. Du wirst nicht nur freier – du wirst neu.

Der Trick des Minds: Er macht Freiheit zur Bedingung

Unser Verstand liebt Bedingungen.
„Ich bin frei, wenn…“
Aber jede Bedingung ist gleichzeitig ein Gefängnis.
Und sobald wir Freiheit suchen – wird sie zum Konzept.

Wahre Freiheit ist nie ein Ziel.
Sie ist ein Wahrnehmen ohne Widerstand.

Das Paradoxe ist:
Je mehr wir „frei werden wollen“, desto enger wird es.
Erst wenn wir aufhören, weg zu wollen – und stattdessen bei dem bleiben, was sich jetzt schon gut anfühlt – beginnt der Weg in die Freiheit.

Reflexion: Kannst du Freiheit fühlen, nicht denken?

Vielleicht denkst du gerade:
„Ja, aber bei mir ist das anders…“
„Ich habe Schulden, Trauma, Krankheit…“
Das ist verständlich. Wirklich.

Aber genau das sagen wir auch unseren Retreatteilnehmer:innen:

Der Körper kann frei sein – auch wenn die Situation eng ist.
Und aus dieser inneren Freiheit entsteht oft die äußere Bewegung.

Manchmal braucht es nicht Mut zum Weggehen, sondern Mut zum Hinschauen.
Nicht kämpfen, sondern fühlen.
Nicht kontrollieren, sondern vertrauen.

Aus der Freiheit heraus schauen

Wenn du aus der Enge heraus deine Finanzen, deine Beziehung oder deinen Körper betrachtest, wirst du immer Enge sehen.
Aber wenn du aus der Freiheit schaust – verändert sich alles.

Du beginnst plötzlich zu spüren:
➤ Welche Gedanken machen mich klein?
➤ Welche Geschichten sind noch wahr?
➤ Welche Bewegungen sind möglich – genau jetzt?

Diese Art des Sehens ist verkörpert.
Und sie ist trainierbar.

Du bist das Leben

Du bist nicht deine Enge.
Du bist nicht dein Trauma.
Du bist nicht deine Schulden, deine Beziehung oder deine Geschichte.

Du bist das Leben selbst.
Und Leben ist frei, wild, pulsierend, neugierig.

Freiheit ist nicht immer bequem.
Sie fordert dich manchmal heraus, lässt Sicherheiten bröckeln, bringt dich in Bewegung.
Aber sie bringt dich auch heim.

In dich.

Wenn du magst: Komm mit uns auf den Weg

Wir begleiten Menschen in Einzelsessions, Retreats und Onlinekursen dabei, ihre eigene Freiheit zu entdecken – nicht als Flucht, sondern als Verkörperung.

 

Termine & Vertiefung

Emotional Healing Workshop | Zürich (Wetzikon)
13.–14.09.2025
Ein Wochenende für ehrliches Fühlen und verkörpertes Loslassen. Wir verbinden emotionale Prozessarbeit mit nondualer Weite – sanft, klar, wirksam.

Satsang Intensive | Goa, Indien
03.–12.11.2025
Zehn Tage Tiefe: Stille, Inquiry und gelebte Wahrheit. Nicht „Mind besiegen“, sondern Heimkehren in Weite – mitten im Leben.

Unwinding / Deep Bodywork | Zürich (Wetzikon)
03.–05.04.2026
Faszien, Atem, Nervensystem: präzises Körper-Unwinding, das Schutzmuster schmelzen lässt und Raum für natürliche Präsenz öffnet.

Info & Anmeldung: www.cominghome.ch
Hinweis: Plätze sind begrenzt; melde dich frühzeitig, wenn du ein klares Ja spürst.

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