Sicherheit finden – Wenn der Körper nach Halt ruft
Oct 13, 2025
Es gibt Tage, an denen das Leben uns leise entgleitet.
Wir funktionieren, wir erfüllen Aufgaben, wir begegnen Menschen – und doch bleibt da dieses kaum greifbare Gefühl, nicht wirklich hier zu sein. Etwas in uns sucht nach Ankommen, nach einem Ort, an dem wir loslassen können.
Diese Sehnsucht ist kein Zeichen von Schwäche. Sie ist die Stimme des Körpers, der uns erinnert, dass Sicherheit nicht im Denken entsteht, sondern im Fühlen.
Wenn wir beginnen, dem Körper zuzuhören – seinen feinen Regungen, seinem Atem, seiner Müdigkeit und seinem Verlangen nach Ruhe –, dann öffnet sich ein Raum, in dem wir uns wieder spüren.
In unserer Arbeit begegnen wir diesem Raum immer wieder: dort, wo der Körper endlich aufatmen darf und Heilung nicht mehr gemacht werden muss – sondern geschieht, weil Sicherheit spürbar wird.
Der Körper, der Sicherheit sucht
Es gibt Wunden, die keine sichtbaren Spuren hinterlassen und doch unser ganzes Leben formen. Eine davon ist das Gefühl, nicht wirklich da zu sein.
Nicht gesehen, nicht gespürt, nicht gehalten.
Dieses Gefühl taucht oft im Alltag auf – in Beziehungen, im Beruf, im Kontakt mit anderen. Man funktioniert, man tut, was nötig ist, aber innerlich bleibt ein leises Vakuum: ein Mangel an Resonanz.
Der Körper fühlt sich leer, als würde das Leben „woanders“ geschehen.
Aus dieser Leere heraus entsteht eine tiefe Sehnsucht nach Verbindung. Wir suchen nach jemandem, der uns sieht, uns hält, uns spürt.
Doch was wir in Wahrheit suchen, ist nicht ein anderer Mensch – es ist das Gefühl von Sicherheit im eigenen Körper.
Die unsichtbare Wunde
Wenn Sicherheit in der frühen Kindheit fehlt, speichert der Körper das als Grundmelodie.
Er lernt: „Ich bin allein.“
Selbst in Gesellschaft bleibt dann ein leiser Alarmzustand. Beziehungen fühlen sich unsicher an, Vertrauen ist anstrengend.
Das Nervensystem bleibt wach, prüfend, suchend.
Und selbst wenn Liebe da ist, fällt es schwer, sie zu fühlen – weil der Körper sie nicht halten kann.
Diese tiefe Wunde führt oft dazu, dass Menschen Halt im Außen suchen: im Partner, im Job, in Anerkennung. Doch Sicherheit lässt sich nicht delegieren. Sie wächst nur dort, wo wir den Körper wieder fühlen lernen.
Der Körper kennt den Weg
Sicherheit ist kein Gedanke. Sie ist ein Zustand.
Sie entsteht, wenn wir uns spüren – die Füße auf dem Boden, den Atem im Bauch, das Gewicht des Körpers, das einfach sein darf.
Wenn das Nervensystem begreift, dass keine Gefahr droht, öffnet sich der Raum, in dem Heilung geschehen kann.
Dann können wir wieder fühlen, ohne zu überfluten. Nähe wird möglich, weil der Körper gelernt hat, sich selbst zu halten.
Berührung, bewusste Bewegung, Atmen, Shaking oder tiefes Loslassen – all das sind Wege, dem Körper Vertrauen zurückzugeben.
Wir sagen oft: Sicherheit ist verkörperte Präsenz.
Sicherheit kultivieren
Heilung geschieht nicht in einem Moment, sondern in einer neuen Haltung zum Leben.
Wenn du beginnst, Sicherheit im Kleinen zu finden – im Gehen, im Atmen, im Kontakt mit Menschen, einem Baum oder einem Tier – beginnt der Körper sich zu erinnern:
Ich darf da sein.
Es geht nicht darum, nie wieder Unsicherheit zu fühlen. Es geht darum, ihr mit Bewusstsein zu begegnen – und zu wissen, dass darunter etwas Größeres ruht: dein Dasein.
Eine Einladung zur Erfahrung
Unsere Arbeit – ob im Retreat, in einer Einzelbegleitung oder in der Ausbildung – ist eine Einladung, Sicherheit nicht nur zu verstehen, sondern zu erleben.
In unseren Satsang Retreats in Goa, dem Coming Home Retreat in Italien, den Emotional Healing Workshops in Zürich und den Einzelretreats in Goa oder Bali entsteht ein Raum, in dem dein Körper wieder Vertrauen lernen darf.
Ein Raum, in dem du nicht funktionieren musst, sondern einfach da sein kannst.
Denn wirkliche Transformation beginnt nicht im Denken,
sondern im Moment, in dem der Körper spürt:
Ich bin sicher.
Love
Pratibha & Kareem