Es ist erwacht!
May 22, 2025
Ein persönlicher Erfahrungsbericht über das Ende der Enge und den Beginn der Weite
Erwachen. Ein großes Wort. Ein Begriff, der oft mit spirituellen Wegen, jahrzehntelanger Praxis oder außergewöhnlichen Erlebnissen verbunden wird. Und doch – für uns ist Erwachen etwas sehr Natürliches. Etwas, das fast unscheinbar und gleichzeitig revolutionär ist. Eine Veränderung, die keine neue Welt erschafft, sondern die bestehende Welt in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
Eine andere Art zu sehen
Als das Erwachen in mir geschah, fühlte es sich an, als wäre etwas in meiner Wahrnehmung verändert worden – von vorne nach hinten, oder von innen nach außen. Es war, als würde ein Schleier gelüftet.
Früher hatte ich das Gefühl, ich sei "vorne drin" – ganz nah an den Gedanken, an den Eindrücken, an meiner kleinen, persönlichen Geschichte. Ich war identifiziert mit dem, was ich dachte, fühlte, sah – und es war eng.
Und dann geschah etwas. Ich kann es nicht genau erklären, aber es war wie ein Zurückfallen. Die Wahrnehmung hat sich verschoben. Es war, als ob nicht mehr „ich“ auf die Welt blicke, sondern dass das, was ich wirklich bin, alles umfasst. Körper, Gedanken, Sinneseindrücke – all das war plötzlich nicht mehr außerhalb von mir. Es war in mir.
Es wurde klar:
Ich bin das, was schaut. Ich bin das, was wahrnimmt.
Der Moment der Klarheit
Diese Klarheit – als würde man eine beschlagene Brille putzen – war glasklar. Und gleichzeitig nicht spektakulär im herkömmlichen Sinne. Es war kein lauter Durchbruch, sondern ein leises, tiefes Erkennen.
Viele suchen spirituell, religiös oder philosophisch nach diesem Zustand. Aber eigentlich ist es etwas ganz Natürliches: Eine Veränderung der Wahrnehmung.
Nicht mehr aus der Enge des Ich-Gedankens schauen, sondern aus dem, was immer da war.
Die Enge, die uns auf die Suche schickt
Die meisten Menschen – auch ich früher – leben in dieser Enge: identifiziert mit dem Verstand, dem Ich, der Vorstellung von sich selbst. Und irgendwann wird diese Enge unerträglich.
Man fragt sich:
Gibt es nicht mehr als das? Mehr als Denken, Funktionieren, Bewerten?
Diese Sehnsucht – nach Weite, nach Einheit, nach Freiheit – bringt viele auf einen Weg. Einen spirituellen, einen psychologischen, einen forschenden Weg.
Was bleibt, wenn der Schleier fällt
Wenn sich der Schleier hebt, bleibt eine stille, weite Gegenwart.
Ein Erkennen, das nicht im Kopf geschieht, sondern im ganzen Sein.
Ein Wissen, das nichts mit Wissen zu tun hat, sondern mit Gewissheit.
Das bin ich. Das ist das.
Und mit diesem Erkennen kommt Ruhe.
Eine tiefe Stille. Eine Rückkehr zur Natürlichkeit.
Erwachen als Rückkehr zur Natürlichkeit
Heute – Jahre später – würde ich sagen:
Erwachen ist kein spektakuläres Ereignis.
Es ist unsere Natur.
Das, was wir sind, war nie weg.
Es war nur überlagert – von Konditionierungen, von Denkstrukturen, von genetischen und sozialen Schleiern.
Wenn diese Schleier wegfallen, ist es kein „Neues Ich“, das erscheint.
Es ist das, was wir immer schon waren.
Unendlich.
Weit.
Still.
Lebendig.
Nondualität – Alles ist in dir
Dieses Erkennen führt zu dem, was viele Nondualität nennen.
Nicht mehr: „Ich bin hier, die Welt ist dort.“
Sondern: Alles ist in mir.
Nicht im Sinne eines Konzepts – sondern als direkte, lebendige Erfahrung.
Der Körper, die Gedanken, das Außen, das Innen – alles geschieht in diesem einen Feld, das du bist.
Und in diesem Feld gibt es keinen Mangel, keine Trennung, keine Suche mehr.
Wir begleiten dich gerne dabei und helfen individuell deine Wahrnehmung zu verändern.
Love
Pratibha & Kareem