Das grosse Missverständnis vom Manifestieren
Dec 20, 2025
Das große Missverständnis vom Manifestieren
Es gibt eine weitverbreitete Annahme, die so tief in uns eingesickert ist, dass sie kaum noch hinterfragt wird, nämlich die Idee, dass Manifestieren etwas sei, das wir aktiv herstellen müssten, etwas, das aus Anstrengung, aus kluger Planung, aus der richtigen Abfolge von Gedanken und Entscheidungen entsteht, als wäre das Leben eine Maschine, die wir nur korrekt bedienen müssen, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.
Viele Menschen leben genau aus dieser Haltung heraus: Sie denken ihr Leben, sie organisieren ihre Zukunft, sie entwerfen innere Landkarten, auf denen alles seinen Platz haben soll, bevor der erste Schritt überhaupt gegangen wird, und wundern sich zugleich, warum sich trotz all dieser inneren Aktivität nichts wirklich Erfüllendes zeigt, nichts Lebendiges, nichts, das sie in der Tiefe berührt oder überrascht.
Das ist kein persönliches Versagen.
Es ist ein grundlegendes Missverständnis darüber, wie Leben entsteht.
Denn das Leben kreiert nicht aus dem Denken heraus.
Es bewegt sich aus einem Raum, der dem Denken vorausgeht.
Wenn wir ehrlich zurückblicken auf die entscheidenden Wendepunkte unseres Lebens – auf Begegnungen, die alles verändert haben, auf Einsichten, die nicht gesucht wurden, auf Schritte, die sich im Nachhinein als wesentlich erwiesen –, dann erkennen wir etwas sehr Einfaches und zugleich sehr Radikales: Nichts davon entstand aus einem perfekten Plan, nichts davon ließ sich im Voraus vollständig denken, und nichts davon hätte genau so geschehen können, wenn wir versucht hätten, es zu kontrollieren.
Das Wesentliche kam immer aus Momenten, in denen das Denken überfordert war und keine Pläne funktionierten, wenn wir innerlich stiller waren als sonst, durchlässiger, weniger beschäftigt damit, etwas Bestimmtes erreichen zu wollen.
Das weiße Blatt
In unserer Arbeit verwenden wir oft das Bild des weißen Blattes, nicht als Methode, nicht als Technik, sondern als Spiegel für eine tiefere Wahrheit, die wir im Alltag meist übersehen.
Das weiße Blatt ist nicht leer, weil nichts da ist.
Es ist leer, weil noch nichts festgelegt wurde.
Es trägt keine Geschichte, keine Erwartung, keine Richtung, die schon vorgegeben wäre, und genau deshalb ist es voller Möglichkeiten, voller Potenzial, voller noch ungelebter Bewegungen.
So ist auch jeder gegenwärtige Moment.
Und genau hier setzt das Missverständnis an, denn der Mind kann diesen offenen Raum kaum ertragen.
Er will ihn füllen.
Sofort.
Mit Ideen, mit Problemen, mit Zielen, mit To-do-Listen, mit inneren Kommentaren darüber, wie der Tag laufen sollte, wie wir sein sollten, was als Nächstes zu tun wäre.
Nicht, weil er böse ist, sondern weil er Sicherheit sucht.
Doch in dem Moment, in dem wir das weiße Blatt vollschreiben, reduzieren wir das Unbekannte auf Bekanntes, das Mögliche auf das bereits Gedachte, das Lebendige auf das Wiederholbare.
Kreation beginnt nicht dort, wo wir viele Ideen haben, sondern dort, wo wir bereit sind, für einen Moment nichts festzuhalten.
Wissenschaftliche Parallele
Auch die Neurowissenschaft beschreibt den menschlichen Geist nicht als kreativen Ursprung, sondern als ein System, das in erster Linie darauf ausgelegt ist, Vorhersagen zu treffen, bekannte Muster zu erkennen und die Zukunft aus der Vergangenheit abzuleiten.
Das Gehirn liebt Wiederholung.
Es liebt Verlässlichkeit.
Es liebt das, was es schon kennt.
In der Forschung spricht man davon, dass das Gehirn ständig innere Modelle der Welt erzeugt und diese mit dem abgleicht, was es wahrnimmt – alles Unbekannte wird entweder angepasst, erklärt oder so lange umgedeutet, bis es wieder ins bestehende Raster passt.
Das bedeutet: Solange wir hauptsächlich aus dem Denken leben, bewegen wir uns fast zwangsläufig in der Vergangenheit, auch wenn wir glauben, nach vorne zu schauen.
Echte Neuheit – wirkliche Kreativität – entsteht erst dann, wenn diese permanente Vorhersagemaschine einmal leiser wird, wenn der Druck nachlässt, alles sofort einordnen zu müssen, wenn sich im System ein Moment von Nichtwissen ausbreiten darf.
Interessanterweise zeigen Studien genau das: In Zuständen von Offenheit, Weite, Präsenz – wenn der präfrontale Cortex weniger dominant ist – werden neue Verknüpfungen möglich, nicht durch Anstrengung, sondern durch Entspannung, nicht durch Kontrolle, sondern durch Loslassen.
Kreation als Resonanz
Kreation ist kein linearer Prozess.
Sie folgt keinem Bauplan.
Sie geschieht nicht von A nach B.
Kreation ist ein Resonanzphänomen.
Etwas beginnt sich zu bewegen, wenn ein innerer Zustand auf eine äußere Möglichkeit trifft, wenn eine gefühlte Ausrichtung in Kontakt kommt mit dem Leben selbst, wenn wir nicht mehr versuchen, etwas zu erzwingen, sondern bereit sind, uns von etwas finden zu lassen.
Deshalb ist Vision in unserer Arbeit kein mentales Bild, kein exakt formulierter Wunsch, sondern eine feine, körperlich spürbare Qualität, eine Vibration, ein inneres Wissen, das nicht erklärt werden muss, um wirksam zu sein.
Wenn wir uns mit dieser Vibration verbinden, beginnt das Leben zu antworten – nicht immer so, wie wir es erwartet hätten, nicht immer angenehm, nicht immer logisch, aber fast immer stimmig, fast immer ehrlich, fast immer tiefer, als es der Mind sich ausmalen könnte.
Manchmal zeigt sich diese Antwort als ein klarer Schritt.
Manchmal als ein scheinbares Hindernis.
Manchmal als ein Aufräumen, ein Loslassen, ein Abschied von etwas, das nicht mehr trägt.
Doch im Rückblick wird oft sichtbar, dass all diese Bewegungen Teil derselben schöpferischen Strömung waren.
Eine Einladung zum Power of Creation Training
Aus all dem, was wir teilen, wird vielleicht spürbar, dass Kreation kein weiteres Werkzeug ist, das man erlernen muss, kein neues Konzept, das man verstehen oder beherrschen sollte, sondern vielmehr eine Rückkehr zu etwas sehr Ursprünglichem, etwas, das in uns längst angelegt ist und nur darauf wartet, wieder Raum zu bekommen.
Der Power of Creation Prozess ist aus genau diesem Lauschen entstanden.
Nicht aus einer Idee, die wir umsetzen wollten, sondern aus jahrelanger Erfahrung mit Menschen, mit ihren inneren Blockaden, ihren Sehnsüchten, ihrem tiefen Wunsch nach einem Leben, das sich nicht mehr so eng, so fremd oder so angestrengt anfühlt.
In diesen sechs Wochen – vom 22.02. bis 29.03.2026 – öffnen wir einen gemeinsamen Raum, in dem es darum geht, Schritt für Schritt aus der Enge des Denkens auszusteigen und wieder in Kontakt zu kommen mit dem, was durch dich gelebt werden möchte.
Der Kurs ist kein Programm zum „Manifestieren“.
Er ist auch kein Training zur Selbstoptimierung.
Er ist ein Erfahrungsraum, in dem du lernst, dem weißen Blatt in dir wieder zu vertrauen, der Leere nicht auszuweichen, Impulse im Körper zu erkennen und dem Leben zu erlauben, mitzuwirken – jenseits von Druck, Kontrolle und innerem Müssen.
Wir arbeiten mit Selbsterforschung, mit Wahrnehmungsveränderung, mit klaren, leicht umsetzbaren Tools und Übungen, mit geführten Meditationen und ehrlichen Teachings aus unserer therapeutischen und spirituellen Praxis, sodass sich nach und nach etwas löst: das Gefühl, alles alleine machen zu müssen.
Viele Teilnehmer*innen beschreiben nicht ein „neues Leben“, sondern etwas viel Feineres und zugleich Tieferes:
mehr Klarheit und Leichtigkeit im Alltag,
stimmigere Entscheidungen,
ein inneres Getragensein,mehr Leichtigkeit und und das Vertrauen, dass Schritte entstehen dürfen, ohne dass man sie vorher vollständig kennt.
Wenn du spürst, dass dich diese Worte nicht nur im Kopf erreichen, sondern irgendwo tiefer berühren, dann könnte dieser Zeitraum eine Einladung für dich sein, dich dem Leben wieder ein Stück weiter anzuvertrauen – nicht indem du mehr tust, sondern indem du lernst, anders da zu sein.
Der Power of Creation ist kein Weg nach außen.
Er ist eine Rückverbindung nach innen –
und von dort in ein Leben, das sich echter, freier und lebendiger anfühlen darf.